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Aktuelles | 16.04.2024

SpiBu zur Pflegebedürftigkeit: Unerwartet starker Anstieg

Der GKV-Spitzenverband (SpiBu) hat für das vergangene Jahr einen sprunghaften Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen verzeichnet. Im Vergleich zu 2022 fiel der Anstieg um elf Prozent höher aus.

Rund 361.000 Menschen seien 2023 zur Gruppe der Pflegebedürftigen hinzugekommen, berichtete der SpiBu am Wochenende. In früheren Jahren habe der Anstieg meist bei etwa 326.000 Fällen gelegen.

Als denkbaren Grund nannte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbands, in einem Zeitungsinterview Nachholeffekte der Pandemie. Er zeigte sich jedoch besorgt, dass der erhöhte Anstieg zu einem neuen Trend werde. Die Lage in der Pflege werde sich dann noch einmal deutlich kritischer darstellen: Die Kosten würden für Pflegebedürftige nicht mehr zu stemmen sein, Beitragszahler überlastet und der Personalmangel in der Pflege verschärft. Bereits jetzt fehlten nach Einschätzung des SpiBu rund 30.000 Vollzeitkräfte in der Pflege.

Er forderte die Übernahme bestimmter Leistungen der Pflegeversicherung durch den Staat. Anderenfalls würden die Beiträge zur Pflegeversicherung weiter steigen – zunächst um mindestens 0,2 Prozentpunkte.