Politik | 14.02.2023
Akademisierung der Pflege kommt nicht voran
Die fehlende Finanzierung der akademischen Pflegeausbildung ist nach Ansicht von Gesundheitsexperten der Grund für die mangelnde Attraktivität von Pflege-Studiengängen.
Bei einer Anhörung zum Thema im Gesundheitsausschuss des Bundestags berichteten vergangene Woche mehrere Experten, dass trotz der wichtigen Rolle, die die hochschulische Pflegeausbildung im Versorgungssystem einnehme, nur wenige junge Leute diesen Weg einschlügen. Schuld daran sei vor allem die fehlende Finanzierung des Studiums. Die geforderten Praxiseinsätze würden nicht vergütet und die dafür aufgebrachte Zeit mache es Studenten unmöglich, neben dem Studium für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.
Auch für die Pflegeeinrichtungen ist keine Vergütung für die Praxisanleitung bei Studierenden vorgesehen. Dies hindere vor allem kleinere Einrichtungen daran, sich an der Ausbildung von Pflege-Studenten zu beteiligen. Der GKV-Spitzenverband lehnt eine Übernahme der Finanzierung jedoch weiterhin ab. Diese sei im Pflegeberufegesetz nicht vorgesehen.
Bei der Anhörung hieß es außerdem, die unklare Perspektive für akademisch ausgebildete Pflegekräfte trage dazu bei, dass junge Leute zögern, sich für einen Pflege-Studiengang einzuschreiben. Erhebungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zufolge waren im vergangenen Jahr lediglich etwa die Hälfte der bestehenden Studienplätze in Pflege-Studiengängen belegt.
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