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Aktuelles | 28.11.2012

BARMER Pflegereport 2012: Zahl der Pflegebedürftigen steigt langsamer

Pflegebedürftigkeit kommt Frauen etwa doppelt so teuer zu stehen wie Männer, der Anteil der Pflegebedürftigen steigt langsamer an als zuvor, mehr Leistungsempfänger sind in Pflegestufe I eingestuft und die Bedeutung der Kurzzeitpflege hat zugenommen: Diese Ergebnisse hat nun die Krankenkasse BARMER GEK in ihrem „Pflegereport 2012“ vorgestellt.

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird laut Report zwar – bedingt durch die demografische Entwicklung – nicht zurückgehen, aber etwas langsamer wachsen als zuvor. 2011 schwächte sich das Wachstum erstmals ab, so der Bericht. Auch regional fällt der Anstieg unterschiedlich aus. Besonders von 2005 bis 2007 hatte die Zahl der Pflegebedürftigen im Osten Deutschlands stark zugenommen, in den alten Bundesländern dagegen unterdurchschnittlich.

2,4 Prozent der Deutschen sind pflegebedürftig

Insgesamt stieg der Anteil der pflegebedürftigen Menschen an der Bevölkerung zwischen 1998 und 2010 um etwa fünf Prozent auf insgesamt 2,4 Prozent der Bevölkerung. Die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen stieg in diesem Zeitraum um knapp ein Drittel. Den höchsten Anteil machen Pflegebedürftige der Pflegestufe I aus.

Der Anteil der Kurzzeitpflege ist dabei seit 1998 gestiegen. Die Fallzahl verdreifachte sich im Zeitraum der Untersuchung. Auffällig ist laut Pflegereport allerdings, dass auf Kurzzeitpflege inzwischen immer häufiger ein Aufenthalt in einer stationären Einrichtung folgt – 2011 war dies in etwa einem Drittel der Fälle so.

Hohe Kosten für pflegebedürftige Frauen

Etwa 84.000 Euro kostet die pflegerische Versorgung von Frauen durchschnittlich. Dabei schlagen vor allem die Heimkosten mit einem hohen Anteil zu Buche. Etwa 45.000 Euro müssen davon im Durchschnitt privat beigesteuert werden. Für Männer berechnet der Pflegereport durchschnittliche Pflegeausgaben von 42.000 Euro, von denen etwa die Hälfte aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Für die Berechnung der Gesamtlebenszeitkosten der Pflege hatten die Autoren des Pflegereports die Kosten für rund 2.000 Versicherte ab 60 Jahren analysiert, die im Jahr 2000 erstmalig pflegebedürftig geworden waren. Dazu wurden die Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung in den Jahren 2000 bis 2011 summiert. Erwartete Kosten bis 2024 wurden geschätzt.