Aktuelles | 26.04.2023
DAK-Gesundheitsreport: Personalmangel macht krank
Der in allen Bereichen der Pflege herrschende Personalmangel kann für einen höheren Krankenstand bei den übrigen Beschäftigten sorgen. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK hervor.

Grafik: DAK-Gesundheitsreport 2023
Wer in einer Branche arbeitet, die vom Fachkräftemangel betroffen ist, hat ein höheres Risiko, an Schmerzen, Erschöpfung oder Schlafmangel zu leiden. Das berichtet die DAK in ihrem jährlichen Gesundheitsreport. Neben der Alten- und Krankenpflege ist auch der Bereich der Kinderbetreuung stark vom Fachkräftemangel und den damit einhergehenden Risiken betroffen.
So gaben bei der repräsentativen Befragung für die DAK fast drei Viertel der Krankenpflegekräfte an, dass die Arbeit nur unter großen Anstrengungen mit dem vorhandenen Personal zu schaffen sei. Auch in der Altenpflege berichteten dies fast zwei Drittel der Befragten. Insgesamt berichteten 45 Prozent aller Befragten von Personalmangel in ihrem Bereich.
Präsenz trotz Krankheit
Als Folge der Personalnot gehen viele Beschäftigte auch krank zur Arbeit – 70 Prozent, gegenüber 41 Prozent in Branchen ohne Personalmangel. Mehr als die Hälfte berichten von ständiger Erschöpfung; bei rund einem Drittel spielen zudem Schlafstörungen und Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems eine Rolle, berichtet die Krankenkasse. 23 Prozent leiden zudem unter Kopfschmerzen.
Der DAK-Gesundheitsreport erkennt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Fachkräftemangel und Krankenstand. Gegenüber dem Durchschnitt von 5,5 Prozent in allen Berufen liegt die Altenpflege mit einem Krankenstand von sieben Prozent deutlich höher. Dahinter folgen Kinderbetreuung, Fahrzeugführung und Maschinenbau mit 6,8 Prozent; die Krankenpflege kommt auf einen Krankenstand von 6,1 Prozent. Eine Ausnahme bildet der IT-Bereich, der ebenfalls von Fachkräftemangel betroffen ist, jedoch keinen erhöhten Krankenstand aufweist.
Für den Report waren Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten analysiert und durch eine Befragung von mehr als 7.000 Erwerbstätigen ergänzt worden.