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Aktuelles | 20.11.2018

DAK-Pflegereport: Pflegeinfrastruktur ungleich verteilt

Die Infrastruktur in der Pflege ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. Das ist ein Ergebnis des aktuellen DAK-Pflegereports 2018. So würden beispielsweise in den östlichen Bundesländern Pflegebedürftige häufiger im Krankenhaus versorgt.

Regionale Verteilung des prozentualen Anteils Pflegebedürftiger mit vollstationärer Pflege (Bild: AGP Sozialforschung)

Regionale Verteilung des prozentualen Anteils Pflegebedürftiger mit vollstationärer Pflege (Bild: AGP Sozialforschung)

Der am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Bericht stellt zudem heraus, dass viele Deutschen die hohen Kosten für eine stationäre Unterbringung kritisch sehen. Etwa zwei Drittel der Befragten sahen in den Kosten für die stationäre Versorgung die Gefahr, dass Pflegebedürftige dann auf das Sozialamt angewiesen sind. Gerade Personen, die in ihrem Umfeld bereits mit Pflegebedürftigkeit zu tun gehabt hatten, vertraten diese Ansicht.

Welche Form der Unterstützung Pflegebedürftigen zugutekommt, hängt in den meisten Fällen von der Angebotsstruktur in der Region ab und nicht vom tatsächlichen Bedarf der Betroffenen, stellt der Bericht heraus. „Pflegerische Versorgung ist nicht davon abhängig, welche Form für den Einzelnen am besten wäre“, erklärte Pflegeexperte Thomas Klie, der den DAK-Pflegereport wissenschaftlich verantwortet, bei der Vorstellung der Ergebnisse. Sie sei vielmehr abhängig vom regionalen Angebot.

Diese Erkenntnisse lassen sich laut DAK-Report auch für Nordrhein-Westfalen treffen. So ist vor allem im Rheinland der prozentuale Anteil der vollstationär versorgten Pflegebedürftigen niedriger als der Bundesdurchschnitt von etwa 31 bis 34 Prozent. In Teilen Westfalens liegt er indessen deutlich höher als der Durchschnitt.

Die DAK-Gesundheit setzt angesichts der Ergebnisse auf eine Verbesserung der Strukturen über regionale Pflegekompetenzzentren. Diese sollen als Anlaufstelle für Pflegebedürftige sämtliche an der Versorgung beteiligten Leistungserbringer koordinieren. Ein erstes Pilotprojekt startet derzeit in Niedersachsen.