Noch Fragen? 0221 / 88 88 55-0

Aktuelles | 25.08.2021

DAK-Studie: Weiter hohe Kosten für stationäre Versorgung

Trotz der jüngsten Pflegereform kommen auf Pflegebedürftige, die in stationären Einrichtungen versorgt werden, weiterhin hohe Kosten zu. Das zeigt eine neue Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK.

Der Studie zufolge, die der Bremer Pflegeökonomen Heinz Rothgang im DAK-Auftrag durchgeführt hatte, wird der Anteil der Pflegebedürftigen, die von Sozialhilfe abhängig sind, in diesem Jahr auf 35 Prozent steigen – so hoch wie noch nie seit Einführung der Pflegeversicherung. Bislang beziehen etwa ein Drittel Hilfen zur Pflege vom Staat.

Die Pflegereform, die im Frühjahr mit dem Gesundheitsversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (GVWG) verabschiedet wurde, werde daran nicht viel ändern, so das Ergebnis der Studie. Die Reform sieht vor, dass der Eigenanteil der Heimbewohner gedeckelt wird. Die Entlastung mache sich aber nur kurzzeitig bemerkbar, stellte der Bremer Wissenschaftler fest: 2022 soll der Anteil derjenigen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, leicht sinken, jedoch bereits 2023 wieder steigen. Denn mit der Pflegereform würden auch die Pflegesätze steigen, unter anderem, um die ebenfalls vereinbarten höheren Löhne in der Pflege zu finanzieren.

Gleichzeitig drohe der Pflegeversicherung eine Deckungslücke, die bis 2025 von 1,1 Milliarden auf 3,5 Milliarden Euro steigt.

Die Kosten für die Hilfe zur Pflege waren 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamts weit überdurchschnittlich um rund 14 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt hatten sich die Sozialhilfeausgaben um 6,5 Prozent nach oben entwickelt.

Bundesweit zahlen Pflegebedürftige in stationärer Versorgung derzeit durchschnittlich 2.125 Euro im Monat. Die Pflegekosten machen dabei lediglich einen Anteil von 873 Euro aus.