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Aktuelles | 09.06.2022

Gemischte Quartalsbilanz bei den Krankenkassen

Die Bilanz der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland stellt sich im ersten Quartal 2022 sehr unterschiedlich dar. Insgesamt stiegen die Leistungsausgaben stärker an.

Während die AOKen und die Innungskrankenkassen gut dastehen, schreiben die Ersatzkassen und die Betriebskrankenkassen rote Zahlen. Das Defizit betrug bei den Ersatzkassen laut einem Bericht der Ärztezeitung im ersten Quartal 199 Millionen Euro. Bei den Betriebskrankenkassen fiel es dagegen mit sieben Millionen Euro vergleichsweise gering aus.

Der AOK-Bundesverband konnte demgegenüber nach einem sehr ausgabenstarken letzten Jahr ein Plus von 81 Millionen Euro für die Monate Januar bis März 2022 vorweisen. Die IKKen mit deutlich weniger Versicherten kamen in dem Zeitraum auf 64 Millionen Euro Überschuss. Aufgrund der hohen Verluste der Ersatzkassen ist die Bilanz über alle Kassenarten hinweg für das erste Quartal jedoch negativ (61 Millionen Euro im Minus).

Ursächlich ist dieses Ergebnis nach Aussagen der Kassen vor allem auf Nachholeffekte aus den Corona-Jahren zurückzuführen. Für das laufende Jahr soll es dadurch und durch die allgemein steigenden Kosten zu einem Defizit in Höhe von insgesamt 17 Milliarden Euro kommen. Angesichts dessen forderten die Kassen die Bundesregierung auf, kurzfristig einen Plan aufzustellen, wie diese Finanzierungslücke geschlossen werden soll.