Im Januar dieses Jahres ist die Gesundheitsreform in Kraft getreten. Demnach müssen alle gesetzlich Versicherten für die meisten Leistungen der Krankenversicherung Zuzahlungen leisten. Insbesondere die schwerkranken und pflegebedürftigen Bezieher von Häuslicher Krankenpflege sind mit der praktischen Umsetzung der Regelungen überfordert. Oftmals wird diese Aufgabe deshalb von den Pflegediensten übernommen. Quittungen müssen gesammelt und Anträge zeitnah mit verschiedenen Unterlagen gestellt werden. Zudem müssen Leistungsbezieher häufig bis zur Entscheidung der Krankenkasse in Vorleistung treten.

Was bisher erst im Laufe des Jahres durch Erreichen der finanziellen Belastungsgrenze möglich war, nämlich die Befreiung von den Zuzahlungen, ist durch das neue System bereits im Januar 2005 möglich. Danach können Patienten den kompletten Zuzahlungsbetrag, der abhängig von ihrem Einkommen ist, bei der zuständigen Krankenkasse entrichten und erhalten ihre Zuzahlungsbefreiung. Dies ergaben Nachfragen des LfK bei den Krankenkassen in NRW.

So verfahren werden AOK Rheinland, AOK Westfalen-Lippe, IKK Landesverband Westfalen-Lippe, IKK Nordrhein, Bundesknappschaft und VdAK / AEV. Den Versicherten werden voraussichtlich im Dezember entsprechende Informationen zugesandt. Der BKK Landesverband NW und die landwirtschaftlichen Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen empfehlen, im Einzelfall zu klären, ob eine Vorauszahlung möglich ist.

Der Landesverband freie ambulante Krankenpflege begrüßt dieses Verfahren und die damit verbundene Vereinfachung sowie Erleichterung für alle Beteiligten außerordentlich. Ein positiver Beitrag in Richtung Entbürokratisierung.