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Aktuelles | 10.03.2022

GKV-Finanzen: Rekorddefizit für das Jahr 2021

Die gesetzliche Krankenversicherung hat im Jahr 2021 ein Minus von 5,8 Milliarden verbucht. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums lagen die Finanzreserven der Krankenkassen Ende Dezember bei rund elf Milliarden Euro.

Bei den Kassen standen Einnahmen von 278,6 Milliarden Euro nach den jetzt veröffentlichten vorläufigen Finanzergebnissen Ausgaben von 284,3 Milliarden gegenüber. Damit war das Kassendefizit mit 5,8 Milliarden Euro deutlich höher als im Jahr 2020. 2020 hatte der Fehlbetrag noch bei knapp 2,7 Milliarden Euro gelegen.

Alle Krankenkassenarten verzeichneten im vergangenen Jahr ein Defizit. Den höchsten Minusbetrag meldeten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit einer Lücke von 4,163 Milliarden Euro. Zu den Gründen für das Rekordminus zählen neben der Coronavirus-Pandemie auch steigende Ausgaben für Leistungen. Bei nahezu unveränderten Versichertenzahlen stiegen die Kosten für Leistungen um 5,7 Prozent, während die Verwaltungskosten um 0,3 Prozent sanken.

Anstieg bei den Ausgaben für Klinikbehandlungen

Besonders stark stiegen 2021 die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen und für Arzneimittel. Im Vergleich zum Jahr 2020 wurden im vergangenen Jahr 14,134 Milliarden Euro mehr für die Behandlung in der Klinik ausgegeben, für Medikamente waren es 3,380 Milliarden Euro mehr. Die Ausgaben für die häusliche Krankenpflege stiegen im Vergleich zu 2020 von 7,733 Milliarden Euro um 465 Millionen Euro auf 7,801 Milliarden Euro.

„Die Pandemie hat die Bilanzen der Krankenkassen auch im vergangenen Jahr deutlich geprägt“, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Durch einen zusätzlichen Zuschuss aus Bundesmitteln und den Abbau der Finanzreserven der Krankenkassen sei es bisher gelungen, die Beiträge für die Versicherten stabil zu halten. Dies sei das Ziel auch für das laufende und das kommende Jahr.

Weitere Daten und Fakten zur aktuellen Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung finden sich hier auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums.