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Aktuelles | 20.08.2020

Krankenkassen mit Plus im ersten Halbjahr

Die gesetzlichen Krankenkassen haben angesichts der coronabedingten Einschränkungen ein finanziell gutes erstes Halbjahr 2020 erzielt. Dem Überschuss von insgesamt 1,3 Milliarden Euro stehen allerdings Mindereinnahmen im Gesundheitsfonds gegenüber.

Im ersten Quartal hatten die gesetzlichen Krankenkassen noch ein Defizit von rund 1,3 Milliarden Euro aufgewiesen. Die Ausgaben sanken jedoch coronabedingt zwischen April und Juni stark, da viele Menschen Arztbesuche aufschoben oder geplante Operationen nicht durchgeführt wurden.

Entsprechend seien die Zahlen als Momentaufnahme zu betrachten, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Halbjahr. Dazu kommt die Entwicklung des Gesundheitsfonds: Er verzeichnete ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro. Dabei spielten vor allem Ausgleichszahlungen für freigehaltene Krankenhausbetten und den Ausbau von Intensivbetten eine Rolle, außerdem Zahlungen zum Ausgleich von Einkommenseinbußen für Heilmittelerbringer und Zuschüsse für Sozialdienstleister. Bis Ende Juni wurden aus der Reserve des Fonds insgesamt 7,25 Milliarden Euro ausgezahlt. Der Nachtragshaushalt der Bundesregierung sieht einen zusätzlichen Zuschuss für den Gesundheitsfonds in Höhe von 3,5 Milliarden Euro vor.

Auch die Einnahmen der Krankenkassen in Höhe von 129,9 Milliarden Euro stammen hauptsächlich aus dem Gesundheitsfonds. Ihnen standen im ersten Halbjahr 2020 Ausgaben von etwa 128,6 Milliarden Euro gegenüber. Insgesamt stiegen die Einnahmen um 4,2 Prozent an, so dass sich die Finanzreserven der Kassen Ende Juni auf rund 20,8 Milliarden Euro beliefen.