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Aktuelles | 11.05.2007

LfK zum "Internationalen Tag der Pflege": Preisentwicklung darf nicht zum Qualitätsdumping führen

Am 12. Mai wird in aller Welt der "Internationale Tag der Pflege" begangen. Das Motto "Arbeitsplatz Pflege - Mit Qualität arbeiten, mit Qualität pflegen" thematisiert den Stellenwert der pflegerischen Qualität in Zeiten der viel diskutierten Pflegereform und angesichts der steigenden Beschäftigungsraten von illegalen Billigkräften aus Osteuropa. Der LfK mahnt in diesem Zusammenhang, die Qualität der Pflege nicht dem Kostendruck zu opfern.

Im Zuge der Reform der Pflegeversicherung sprachen sich Politiker verschiedener Parteien zuletzt wiederholt dafür aus, die häusliche Krankenpflege zu stärken. Daneben will die Reform die dringend notwendige Leistungserweiterung der Pflegeversicherung auf die Behandlung von Demenzkranken in Angriff nehmen. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen wird derzeit eine Anhebung des Beitrags für die Pflegeversicherung von etwa 0,7 Prozent diskutiert.

 

Der Landesverband freie ambulante Krankenpflege NRW e.V. (LfK) begrüßt besonders die Stärkung der häuslichen Krankenpflege als zentralen Punkt der Reform. Eine qualitativ hochwertige Versorgung alter und kranker Menschen dürfe jedoch nicht an mangelnden finanziellen Ressourcen scheitern, betont Christoph Treiß, Geschäftsführer des LfK. "Hier muss die Politik nicht nur bei der Pflegeversicherung deutlich Stellung beziehen, sondern auch die medizinische Behandlungspflege, die unter die Leistungen der Krankenkassen fällt, finanziell entsprechend ausstatten", fordert Treiß.

Als Unternehmerverband unterstützt der LfK seine Mitglieder seit mehr als zehn Jahren in Fragen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK), der die Pflegedienste gemäß den Vorgaben der Kassen überprüft. Der LfK bietet seinen Mitgliedern im Vorfeld dieser Qualitätsprüfungen Probebegehungen an, die für eine Leistungsverbesserung der Pflegedienste regelmäßig in Anspruch genommen werden. Des Weiteren stellt er seinen Pflegediensten mit dem so genannten "LfK-Werkzeugkoffer" ein umfangreiches Instrumentarium zur Dokumentation und Qualitätssicherung zur Verfügung, das sämtliche Anforderungen des MDK in der jeweils aktuellen Form beinhaltet. "Die hohe Akzeptanz dieser Angebote unter unseren Mitgliedern zeigt, welch starker Beratungsbedarf hier weiterhin besteht und welch großen Wert auch die Krankenkassen auf die Qualität der häuslichen Krankenpflege legen", stellt Christoph Treiß fest.

Nichtsdestotrotz sieht der LfK vor allem im Zuge der Gesundheitsreform einen immer geringeren Willen der Krankenkassen, die geforderte Qualität in der medizinischen Pflege angemessen zu vergüten. So verlangen die Kassen bei den aktuellen Vertragsverhandlungen eine Vergütungsabsenkung. "Dies ist im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung für unsere Pflegedienste auf keinen Fall hinnehmbar", erklärt Treiß. "Gerade im Hinblick auf die angestrebte Qualität ist es unrealistisch von den Krankenkassen, noch mehr Einsparungen zu verlangen - so etwas können wir auf keinen Fall leisten."

Der LfK verlangt daher, dass die steigenden Kosten mit einem tragfähigen Finanzierungskonzept aufgefangen und nicht auf dem Rücken der ambulanten Pflegedienste ausgetragen werden