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Pflege | 10.12.2014

MDK-Begutachtungen: Versicherte wünschen sich mehr Zeit und Beachtung ihrer individuellen Pflegesituation

Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung haben erstmals die Zufriedenheit der Versicherten mit den Pflegebegutachtungen abgefragt. Neben einigen sehr positiven Ergebnissen deckt die Versichertenbefragung auch manche Schattenseiten der Begutachtungspraxis auf.

Rund 86 Prozent der befragten Versicherten sind insgesamt mit der Begutachtung durch die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) zufrieden. Auch der persönliche Kontakt, die Information über die Pflegebegutachtung und das Auftreten des Gutachters bewerten 87 Prozent der Befragten positiv. Das zeigt die erste deutschlandweite Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung, die 2014 im Auftrag des MDK und nach den Vorgaben des Pflegeneuausrichtungsgesetzes durchgeführt wurde.

Nicht so positiv fällt dagegen die Bewertung der Kriterien aus, die von den Teilnehmern als besonders wichtig eingestuft werden. Das Eingehen auf die individuelle Pflegesituation des Versicherten ist für 96 Prozent der Befragten bei einer Pflegebegutachtung am wichtigsten. Rund ein Fünftel der Teilnehmer sind mit diesem Kriterium unzufrieden oder nur teilweise zufrieden. Zu den weiteren Prioritäten der Versicherten zählen mehr Beratung, eine verständlichere Erklärung des Vorgehens und mehr Zeit bei der Begutachtung. Bei diesen Kriterien erreicht der MDK Zufriedenheitswerte zwischen 75 und 84 Prozent.

Für die erste Zufriedenheitsabfrage hat der MDK bundesweit über 36.500 Fragebögen verschickt, die Rücklaufquote lag bei knapp 36 Prozent. Die Fragebögen wurden vorwiegend von den pflegenden Angehörigen (60 Prozent) und von den Pflegebedürftigen (30 Prozent) ausgefüllt. Künftig soll es weitere Versichertenbefragungen geben. Die Ergebnisse für das Jahr 2014 werden nach MDK-Angaben Mitte April 2015 im Internet veröffentlicht.