Die Pflegenoten seien gescheitert, denn sie böten den Verbrauchern keine hilfreichen Aussagen zur Qualität der Pflegeeinrichtungen, heißt es im Postionspapier.

Das Benotungssystem werde von den Verbrauchern nicht ernstgenommen. Die Pflegenoten führen weder zu Transparenz noch zu mehr Qualität in den Pflegeeinrichtungen, kritisiert Laumann. Das überarbeitete Benotungssystem, das seit Anfang des Jahres umgesetzt wird, habe ebenfalls zu keiner Verbesserung geführt. Bei den bisherigen Prüfungen werde zu viel Wert auf die Dokumentation und Konzepte gelegt und noch zu wenig auf die tatsächliche Pflegequalität, die beim Pflegebedürftigen ankommt.

LfK für sofortigen Stopp der Transparenzprüfungen

„Der LfK begrüßt den Aufruf zur Abschaffung der Pflegenoten des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung. Wir freuen uns auch, dass Karl-Josef Laumann unsere Einschätzung des Benotungssystems teilt und den von uns seit langem geforderten Stopp der Transparenzprüfungen unterstüzt“, sagte Christoph Treiß, Geschäftsführer des LfK, heute in Köln. „Endlich wird auch auf der Bundesebene die bürokratische Realität der Transparenzprüfungen gesehen und thematisiert!“, so Treiß weiter.

Bereits 2010 hatte der LfK das Bundesgesundheitsministerium in einem offenen Brief aufgefordert, die Benotung der Pflegequalität nach dem derzeitgen System auszusetzen und eine wissenschaftlich fundierte und erprobte Methode zur Messung der Pflegequalität zu fördern und zu entwickeln.

Gründung eines unabhängigen Expertengremiums gefordert

Um eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung von Pflegequalität zu schaffen, plädiert Karl-Josef Laumann für die Gründung eines unabhängigen Expertengremiums aus Wissenschaftlern, das Prüfkriterien und Bewertungssystem erarbeitet. Außerdem empfiehlt der Pflegebevollmächtigte bessere Abstimmung zwischen den Heimaufsichten und den Medizinischen Diensten der Krankenversicherung (MDK), um Doppelprüfungen der betroffenen Einrichtungen zu vermeiden. Ziel müsse es sein, so Laumann weiter, dass die Heimaufsichten die Prüfung der Strukturqualität und die MDKen die Bewertung der Pflegequalität übernehmen, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren.