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Aktuelles | 29.03.2022

NRW-Studie: Auszubildende bleiben gerne in der Altenpflege

Die Auszubildenden in der Altenpflege in Nordrhein-Westfalen sind hochmotiviert, nach Abschluss ihrer Ausbildung als Fachkräfte im gewählten Beruf zu bleiben. Das ergibt eine aktuelle Studie im Auftrag des Landesgesundheitsministeriums (MAGS).

Grafik: dip

Grafik: dip

Wie das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) gestern zusammen mit dem MAGS in Düsseldorf berichtete, wollen 92,1 Prozent der zwischen November 2020 und Januar 2022 befragten Auszubildenden in der Altenpflege im dritten Lehrjahr den Beruf nach Abschluss der Ausbildung ergreifen. Bei den Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege lag der Anteil bei 83,3 Prozent, in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege bei 74,7 Prozent.

Insgesamt konnten die Forscher des mit der Befragung betrauten dip eine steigende Verweildauer in den Pflegeberufen feststellen. In der Altenpflege lag die mittlere Verweildauer bei mehr als 13 Jahren, in der Gesundheits- und Krankenpflege bei mehr als 18 Jahren, Tendenz jeweils steigend.

Im Juni letzten Jahres waren 84.520 Altenpflegefachkräfte und 189.876 Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkrankenpflegefachkräfte in Nordrhein-Westfalen beschäftigt – ein Höchststand, zeigte sich das MAGS zufrieden. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten liegt dabei in der Altenpflege bei 47,5 Prozent, in der Krankenpflege allerdings lediglich bei 36,3 Prozent. Den Stellenumfang aufstocken will dabei kaum einer der Befragten – genügend Freizeit und Zeit zur Regenerierung und eine hohe Belastung durch viele Arbeitstage am Stück spielen dabei eine Rolle. Personalreserven zur Aufstockung des voraussichtlich höheren Personalbedarfs in den kommenden Jahren sind sowohl regional als auch überregional allerdings nicht vorhanden.

„Dabei zeigt die Studie eines ganz eindeutig: Beschäftigte empfinden Einrichtungen, die einen gesunden Personalschlüssel vorweisen können, als deutlich attraktivere Arbeitgeber“, erklärt LfK-Geschäftsführer Christoph Treiß. „Aufgrund der Lage auf dem Arbeitsmarkt haben die Unternehmen jedoch wenig Spielraum. Hier ist vor allem die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sich die Personalschlüssel in der Pflege weiter verbessern lassen.“

Die Altenpflege verzeichnet dabei einen höheren Zufriedenheitsgrad mit den Arbeitsbedingungen als die Krankenpflege. Knapp zwei Drittel der Befragten Pflegekräfte über beide Sektoren sagten allerdings aus, dass sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert hätten.

Für die Erhebung wurden rund 1.000 Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen sowie 870 Auszubildende und 241 Träger von Pflegeeinrichtungen befragt. Darüber hinaus wurden durch eine Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (iab) die Berufshistorien von über 4.200 ehemaligen Auszubildenden erforscht, um Einblick den Berufsverlauf zu bekommen.