Aktuelles | 24.08.2023
Pflegeausbildung: Angebot an Plätzen höher als Nachfrage
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat Mitte der Woche seinen neuen „Pflegepanel“ vorgestellt. Dieser zeigt eine aktuelle statistische Auswertung der Ausbildungsplätze in der Pflege. Das Fazit: Deutschlandweit können viele Plätze nicht besetzt werden.

Vor allem die Pflegeschulen meldeten laut BIBB zwischen Oktober 2022 und Mai 2023 viele freie Plätze: Nur in rund einem Fünftel der befragten Schulen war die Kapazitätsgrenze für die Pflegeausbildung erreicht. Auch von den rund 5.000 teilnehmenden Ausbildungsbetrieben – Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser – gaben nur 27,4 Prozent an, ihre angebotenen Ausbildungsplätze vollständig belegt zu haben.
Als Gründe sind im Pflegepanel vor allem ein Mangel an Bewerbungen und eine fehlende Eignung der Bewerber aufgeführt. Oft kommt es aber auch zu kurzfristigen Absagen von Seiten der Bewerber, wenn in einem anderen Betrieb oder einem anderen Ausbildungsberuf kurzfristig ein Ausbildungsplatz frei geworden ist.
Die hochschulische Ausbildung als Alternative spielt dagegen zumindest in der ambulanten und stationären Altenpflege kaum eine Rolle für eine Entscheidung gegen einen Ausbildungsplatz. Bei den Krankenhäusern allerdings gaben 19 Prozent an, dass sich künftige Auszubildende kurzfristig für ein Studium außerhalb entschieden hätten; fast zwölf Prozent wollten zudem ein Studium in der Pflege anstelle einer Berufsausbildung aufnehmen.
Doch auch die Pflegestudiengänge sind bei Weitem nicht voll ausgelastet, wie die Erhebung des BIBB zeigt: Zwar nehme die Zahl der Pflege-Studierenden in den letzten Jahren kontinuierlich zu, jedoch kamen im Jahr 2022 lediglich 1.217 Studenten auf 2.122 Studienplätze.