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Aktuelles | 25.04.2024

Sachverständigenrat schlägt Maßnahmen zur Stärkung der ambulanten Pflege vor

Der Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege hat am Donnerstag sein aktuelles Gutachten zur Gesundheitsversorgung in Deutschland vorgestellt. Es enthält konkrete Maßnahmen zur Stärkung der ambulanten Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Grundlegend sei eine tiefgreifende Änderung der Strukturen.

Pflegekompetenzzentrum (Quelle: Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege)

Pflegekompetenzzentrum (Quelle: Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege)

Der Sachverständigenrat kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Strukturen im deutschen Gesundheitssystem angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels überholt werden müssen.

Um die Versorgung Pflegebedürftiger auch in Zukunft in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen und dem Anspruch „ambulant vor stationär“ gerecht zu werden, bestünde erheblicher Entwicklungsbedarf. Das Gutachten nennt unter anderem eine mangelnde Ausdifferenzierung von Leistungen, ein starrer Finanzierungsrahmen, erhebliche Versorgungslücken, Schnittstellenprobleme, nicht ausgenütztes Präventionspotenzial und die komplexe Gemengelage bei den Verantwortlichkeiten für die Versorgungsangebote als Hindernisse auf dem Weg zu einer hochwertigen häuslichen Versorgung in der Zukunft.

Versorgung regional bündeln

Der Rat empfiehlt daher, auf regionaler Ebene so genannte Pflegekompetenzzentren zu schaffen, die dazu beitragen können, Leistungserbringer zu vernetzen, Angebote zu koordinieren und Personal effizienter einzusetzen. „Als vernetzende Stelle bündeln die Pflegekompetenzzentren die Leistungen und Teams ambulanter Pflege in regionalen Einzugsgebieten und ermöglichen gemeinsam die Sicherstellung der ambulanten pflegerischen Versorgung“, heißt es in dem Gutachten. Die Kompetenzen der Pflegefachkräfte könnten so besser genutzt, die Attraktivität des ambulanten Sektors für die Beschäftigten erhöht und die Verwaltungskosten für den einzelnen Betrieb gesenkt werden.

Die Pflegekompetenzzentren könnten auch Aufgaben der Personalentwicklung übernehmen und beispielsweise zentrale Dienst- und Tourenplanungen erstellen, mit denen Wegzeiten effizienter geplant werden können. Um Doppelstrukturen und Effizienzverluste zu vermeiden, sei eine enge Vernetzung und abgestimmte Zusammenarbeit mit anderen Akteuren und Gesundheitsanbietern auf regionaler Ebene nötig, heißt es im Gutachten.