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Aktuelles | 07.01.2022

Studie: Negatives Bild von Gesundheitsberufen

Viele Beschäftigte in Gesundheitsberufen würden jungen Menschen nicht dazu raten, ihren Beruf zu wählen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

„Würden Sie jungen Menschen heute auch noch empfehlen, Ihren derzeitigen Beruf zu ergreifen?“ (Grafik: HDI)

„Würden Sie jungen Menschen heute auch noch empfehlen, Ihren derzeitigen Beruf zu ergreifen?“ (Grafik: HDI)

Der bundesweiten Befragung im Auftrag der HDI Versicherungen zufolge, deren Ergebnisse Mitte Dezember veröffentlicht wurden, wollen vier von zehn Beschäftigten Berufsanfängern und Schulabgängern ihren eigenen Beruf eher nicht empfehlen. In anderen Berufen liegt die Quote mit durchschnittlich 26 Prozent deutlich niedriger. Ähnlich schlecht wie die Gesundheitsbranche schnitten auch der Bereich Tourismus und Hotellerie sowie das Sicherheits- und Reinigungsgewerbe ab.

Insbesondere die Coronavirus-Pandemie führte zu dem schlechten Image bei den Beschäftigten. So gaben 23 Prozent der Befragten aus dem Gesundheitsbereich an, dass sie durch die Corona-Zeit eine negativere Einstellung zu ihrem derzeitigen Beruf hätten. Grund für die schlechte Einschätzung sind jedoch auch der Zeitdruck (bei rund 50 Prozent) und die Unvereinbarkeit mit dem Privatleben (über 25 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Befragten aus den Gesundheitsberufen gaben darüber hinaus an, ihren Beruf womöglich nicht bis zum regulären Rentenalter ausüben zu können. Das ist mit Abstand der höchste Wert aller Berufsgruppen. Ein Trost: Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten im Gesundheitswesen gab an, die Tätigkeit als sinnstiftend für die Gesellschaft zu erachten; für eine Mehrheit bedeutet der Beruf zudem mehr als die reine Möglichkeit, Geld zu verdienen.

Für die HDI Berufe-Studie 2021 wurden im Sommer 2021 mehr als 3.700 Berufstätige in Deutschland befragt, darunter etwa 300 aus den Gesundheitsberufen.