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Aktuelles | 17.01.2020

Studie zur Integration von ausländischen Pflegekräften

Eingewanderte Pflegekräfte und Quereinsteiger sind häufig frustriert, weil die Integration ins neue Arbeitsumfeld nicht gut funktioniert. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die auch mögliche Lösungsansätze benennt.

Die Studie (PDF-Datei) lenkt den Blick auf den zweiten Schritt nach der erfolgreichen Anwerbung von ausländischen Pflegekräften und Quereinsteigern: auf die Integration der „Neuen“. Der Analyse zufolge gibt es strukturelle Hindernisse für die berufliche Integration, die zu Konflikten und Missverständnissen und damit auch zum Abbruch des Arbeitsverhältnisses führen können.

Zwischen 2012 und 2017 sind den Angaben der Studie zufolge durch Einwanderung oder Umschulung insgesamt rund 63.000 Personen neu auf den deutschen Pflege-Arbeitsmarkt gekommen. Dabei hat sich das Profil der migrierten Pflegekräfte gewandelt: Kamen 2012 noch mehr als zwei Drittel der ausländischen Pflegekräfte aus EU-Ländern, so hat sich das Verhältnis bis 2017 umgekehrt. Inzwischen gehören Nicht-EU-Länder wie Bosnien-Herzegowina, Serbien oder die Philippinen zu den wichtigsten Herkunftsländern.

Als zentrale Hürde für das Gelingen der Integration benennen die Autorinnen der Studie das Fehlen von Ressourcen, wie zum Beispiel Zeit für die Einarbeitung der Neuen sowie von praxisnahen Konzepten.

Zudem beobachten die Forscherinnen zwei typische Problemmuster bei den Newcomern: Während die Quereinsteiger häufig mit dem Gefühl der Überforderung im hektischen Pflegealltag zu kämpfen haben, fühlen sich Pflegekräfte aus dem Ausland oftmals fachlich unterfordert. Denn sie werden häufig trotz vorhandener Berufsabschlüsse und Sprachkenntnisse zunächst als Pflegehelfer beschäftigt. Grund dafür ist auch, dass das behördliche Anerkennungsverfahren der ausländischen Abschlüsse länger als ein Jahr dauern kann.

Die Studie enthält neben der Analyse des derzeitigen Zustands in der Pflegebranche auch Hinweise, wie eine Integration besser gelingen kann. Auf der Grundlage der Analyse werden Lösungswege aufgezeigt, wie die strukturellen Hindernisse aus dem Weg geräumt werden können. Dabei werden sowohl mögliche Ansätze in den Betrieben als auch Verbesserungen durch die Politik und in Ausbildungsstätten wie Pflegeschulen vorgestellt.