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Aktuelles | 18.12.2020

Über vier Millionen Pflegebedürftige in Deutschland

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland ist bis Ende 2019 auf mehr als 4,1 Millionen Menschen gestiegen. Im Vergleich zu 2017 wuchs der Anteil der Pflegebedürftigen um rund 700.000 Personen. Als Hauptursache nennt das Statistische Bundesamt den erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff.

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff war 2017 mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) eingeführt worden. Seitdem erhalten alle Pflegebedürftigen gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung – unabhängig davon, ob sie von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen betroffen sind.

Mehr Pflegebedürftige zu Hause versorgt

Wie das Statistische Bundesamt in seiner aktuellen Pflegestatistik berichtet, ist dabei vor allem der Anteil der Pflegebedürftigen gestiegen, die zu Hause versorgt werden. 80 Prozent bzw. 3,31 Millionen Menschen werden ganz oder überwiegend von Angehörigen (2,33 Millionen) oder einem ambulanten Pflegedienst (0,98 Millionen) gepflegt. Ihre Zahl lag Ende 2017 noch um 710.000 bzw. mehr als ein Viertel niedriger. Die Zahl der stationär versorgten Pflegebedürftigen ist dagegen konstant geblieben.

Entlastungsleistungen selten abgerufen

Die Pflegestatistik zeigt zudem, dass viele der zu Hause von ihren Angehörigen versorgten Pflegebedürftigen keine Entlastungsleistungen nach § 45b SGB XI abrufen. Die Ursache dafür kann laut Statistischem Bundesamt, das auf Ergebnisse einer Stichprobenerhebung aus dem Jahr 2018 verweist, vor allem darin liegen, dass vielen Pflegebedürftigen der Anspruch auf die Leistung nicht bekannt ist. Zudem werde häufig fehlender Bedarf angegeben und auch das „Ansparen“ des monatlichen Betrags von 125 Euro sei genannt worden.