Noch Fragen? 0221 / 88 88 55-0

Aktuelles | 09.05.2022

Viele Pflegebedürftige lassen Leistungsansprüche verfallen

Angehörige von Pflegebedürftigen, die zu Hause versorgt werden, fühlen sich oft überlastet. Einer aktuellen Studie der Hochschule Osnabrück im Auftrag des Sozialverbands VdK zufolge werden trotzdem viele Unterstützungsangebote nicht angenommen. Der Grund: mangelnde Kapazitäten und zu viel Bürokratie.

Nach Angaben des VdK fürchten viele Pflegegeldbezieher, dass hohe Zuzahlungen auf sie zukommen, wenn sie Leistungen wie Verhinderungspflege, Tagespflege oder Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Die Hälfte der Befragten klagte über zu wenige Tages- oder Kurzzeitpflegeplätze. Insgesamt würden 62 bis 93 Prozent solcher Leistungsansprüche nicht geltend gemacht.

Gleichzeitig zeigt die Studie, wie wichtig es ist, Pflegebedürftige und deren Angehörige zu beraten und sie darüber aufzuklären, welche Leistungen aus der Pflegeversicherung ihnen zustehen. Werde beraten, so der VdK, steige die Wahrscheinlichkeit, entlastende Leistungen zu nutzen, stark an.

Große Mehrheit will zu Hause gepflegt werden

Dass die vorhandenen Angebote im Sinne der Mehrheit der Pflegebedürftigen sind, wurde in der Studie ebenfalls noch einmal deutlich: Nur etwa 2,3 Prozent der befragten Pflegebedürftigen könnten sich vorstellen, stationär statt zu Hause versorgt zu werden. Unter allen Studienteilnehmern betrug der Anteil ebenfalls nur rund zehn Prozent.

Für die Studie hatte die Hochschule Osnabrück zwischen 2020 und 2021 rund 56.000 Menschen online befragt. Die hier vorgestellten Ergebnisse sind Teil des dritten Zwischenberichts der Studie.