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Aktuelles | 19.09.2022

Beschäftigte in der Gesundheitsbranche leiden besonders unter Long- und Post-Covid

An einer Long- oder Post-Covid-Symptomatik erkrankten knapp ein Prozent aller durchgängig erwerbstätigen AOK-Versicherten seit Pandemiebeginn. Sie fehlten im Schnitt knapp sieben Wochen. Besonders häufig waren Erwerbstätige in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege betroffen.

Das ergibt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter allen durchgängig Erwerbstätigen bei den AOK-Versicherten seit März 2020. Demnach sind seit Pandemiebeginn 22,5 Prozent aller Erwerbstätigen Im Zusammenhang mit Covid-19 ausgefallen. Von diesen konnten 3,8 Prozent aufgrund Long- oder Post-Covid für durchschnittlich 47,4 Tage nicht arbeiten.

Die Virusvarianten führten zu signifikanten Unterschieden: Während sich aufgrund der Delta-Variante noch 6,3 Prozent der Erwerbstätigen mit Long- oder Post-Covid-Symptomen krankmeldeten, waren es bei Omikron dieses Frühjahr nur noch 2,1 Prozent. Da aber deutlich mehr Erwerbstätige während der Omikron-Welle ausfielen, führte diese trotzdem zu einer absolut höheren Zahl an Long- oder Post-Covid-Erkrankten. Seit Pandemiebeginn waren besonders ältere und weibliche Erwerbstätige betroffen.

Mit 6,8 Prozent aller Long- und Post-Covid-Fälle ist die Gesundheits- und Krankenpflege trauriger Spitzenreiter. In der Altenpflege arbeiten 5,6 Prozent der Fälle. Die Häufung in bestimmten Branchen führt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO, auf zwei Faktoren zurück: Einerseits gäbe es im Umfeld von „Berufen mit vielen Kontakten zu anderen Menschen“ ein höheres Ansteckungsrisiko. „Zum anderen spielen die Alters- und Geschlechtsstruktur sowie die Verteilung der Risiken für Vor- und Folgeerkrankungen eine zentrale Rolle.“