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Aktuelles | 20.01.2023

Studie: NRW-Pflegekräfte offen für Digitalisierung

Altenpflegekräfte in Nordrhein-Westfalen stehen der Anwendung von digitaler Technik offen gegenüber. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) hervor.

Neun von zehn Pflegekräften in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen in NRW geben in der Befragung an, dass sie bereit sind, den Umgang mit neuen digitalen Geräten und Programmen zu lernen. Zwei von drei Beschäftigten wünschen sich zudem, dass mehr digitale Technik eingesetzt wird.

Die befragten Führungs- und Fachkräfte sind sich einig, dass die Mitarbeiter digitale Geräte und Programme bedienen können. Auf einer Skala von -10 bis +10 erreicht die Zustimmung bei dieser Aussage im Durchschnitt den Wert +5. Gleichzeitig sind laut Studie auch große Unterschiede zwischen den Kompetenzen einzelner Mitarbeitergruppen sichtbar, so dass sich insgesamt ein heterogenes Bild ergibt. So haben demnach zum Beispiel Ältere oder Pflegepersonen mit geringerem Bildungshintergrund häufiger Schwierigkeiten bei der Nutzung digitaler Technik.

Bedienerkompetenzen für Fachsoftware wichtig

Die wichtigste digitale Kompetenz ist aus Sicht der Führungskräfte in der Pflege die Kompetenz, berufsspezifische Software anzuwenden. An zweiter und dritter Stelle werden die Kenntnisse im Bereich Datenschutz und die Fähigkeit, digital gestützt zu lernen, genannt. Am seltensten erwähnt wird die Fähigkeit, Assistenzsysteme oder Roboter bedienen zu können. Während 37 Prozent der Führungskräfte in der Gesamtwirtschaft diese Kompetenz als wichtig betrachten, sind es in der Pflege lediglich 19 Prozent.

Mehr passende Weiterbildungsangebote

Sowohl Führungskräfte als auch Pflegefachkräfte wünschen sich häufig mehr passgenaue Weiterbildungsangebote im digitalen Bereich. Die Autoren der Studie stellen zudem fest, dass in vielen Einrichtungen eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie fehlt. Eine solche Strategie könnte helfen, die Qualifizierung der Mitarbeiter und die Aktivitäten zur Digitalisierung besser zu koordinieren, so die Autoren der Studie. 

Die Daten für die Studie wurden im Rahmen des Projekts „Digitalisierung und Arbeitsgestaltung in der Altenpflege – Potenziale und Strategien für ‚gute‘ Arbeitsinnovationen in der betrieblichen Praxis” (Pflege.Digital.NRW) erhoben. Dieses Projekt wird durch das NRW-Gesundheitsministerium gefördert.