Politik | 05.12.2024
Aktionsplan für ein inklusives Gesundheitswesen soll Zugang zu Pflege verbessern
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat Anfang Dezember einen Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen vorgelegt. Eines der Handlungsfelder zeigt Maßnahmen für einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsleistungen in der Langzeitpflege auf.
So sollen laut dem Aktionsplan des BMG die pflegerischen Angebote und Strukturen in Deutschland ausgebaut und entsprechende Barrieren, die den Zugang dazu erschweren, abgebaut werden. Konkret wird hier der Ausbau entsprechender Strukturen im Quartier genannt, beispielsweise mit Fokus auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder Pflegebedarf. Dazu soll der Datenaustausch für die entsprechenden Pflegestrukturplanungen verbessert werden.
Ein entscheidender Faktor dabei ist der Zugang zu Informationen auch für Menschen mit Behinderungen oder Verständigungsschwierigkeiten. So soll ein barrierefreier Zugang zur Pflegeberatung ermöglicht werden. Dies soll gerade in ländlichen Regionen durch verstärkte Digitalisierung erfolgen.
Auch auf die Beratungsbesuche gemäß § 37 Absatz 3 SGB XI bei Beziehern von Pflegegeld zielt der Aktionsplan ab. Hier besteht noch bis zum 31. März 2027 die Sonderregelung, dass jede zweite Beratung auf Wunsch per Videokonferenz durchgeführt werden darf. Über eine Entfristung dieser Regelung soll im Herbst bzw. Winter 2026 / 2027 entschieden werden. Als weitere Verbesserung benennt der Aktionsplan die Flexibilisierung der Leistungen der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, die ab dem 1. Juli 2025 gilt („gemeinsamer Jahresbetrag“).
Weitere Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern
Daneben führt der Aktionsplan vor allem physische Verbesserungen beispielsweise beim barrierefreien Zugang zu Arztpraxen auf. Neben einem inklusiveren Zugang zu Informationen durch barrierefreie und mehrsprachige Angebote, einer zielgerechteren Gesundheitsförderung für Menschen mit Behinderungen und dem Einsatz von digitalen Hilfsmitteln beispielsweise zum Erhalt der Mobilität oder bei Demenz ist außerdem die Diversität im Gesundheitswesen einer der Schwerpunkte. In diesem Zusammenhang fördert das BMG nach eigener Aussage seit Oktober bereits ein Modellprojekt zur kultur- und rassismussensiblen Schulung von Praxisanleitungen und Auszubildenden in der Pflege.