Aktuelles | 15.05.2025
Statistisches Bundesamt: Deutlich höhere Ausgaben für häusliche Pflege
Die Gesundheitsausgaben in der Pflege sind im Jahr 2023 weiter gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) legte insbesondere der ambulante Bereich zu: Vor allem aufgrund des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs von 2017 und der damit stark gestiegenen Anzahl von Pflegebedürftigen haben sich die Ausgaben für die Pflege zu Hause durch Angehörige binnen zehn Jahren fast verdreifacht.

Grafik: Destatis
Über alle Bereiche der Pflege hinweg stiegen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2023 um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte Destatis heute mit. Im Vergleich zu 2022 wuchsen die Kosten für den ambulanten Bereich um 5,8 Prozent, für den teilstationären und stationären Bereich jeweils um 6,7 Prozent.
Damit laufen die Zahlen aus der Pflege dem allgemeinen Trend im Gesundheitswesen entgegen: Hier konnten die Statistiker eine geringe Abnahme um 0,1 Prozent verzeichnen. Diese sei den auslaufenden Maßnahmen der Coronavirus-Pandemie geschuldet, für die 2023 keine Mittel mehr bereitgestellt werden mussten.
Starker Anstieg seit 2013
Auch im Zehnjahresvergleich nahmen die Ausgaben für Pflege stärker zu als für das gesamte Gesundheitswesen. Entsprechend der demografischen Entwicklung sowie vor allem aufgrund des 2017 eingeführten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs erhielten mehr Menschen Pflegeleistungen. Von 2,6 Millionen im Jahr 2013 nahm ihre Zahl auf 5,7 Millionen im Jahr 2023 zu.
Der Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland (4,9 Millionen Menschen) wurde 2023 zu Hause versorgt – 1,1 Millionen davon alleine oder zusätzlich von ambulanten Pflege- oder Betreuungsdiensten. Insgesamt hatte die häusliche Pflege einen Anteil von 86 Prozent an der Versorgung der Pflegebedürftigen.
Mit 21,6 Milliarden Euro lagen die Ausgaben für die häusliche Pflege durch Angehörige im Jahr 2023 fast dreimal so hoch wie noch 2013 (7,2 Milliarden Euro). Die Ausgaben für die ambulante Pflege durch professionelle Pflegedienste stiegen binnen der zehn Jahre um rund 132 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro. Im stationären Bereich stiegen die Kosten in diesem Zeitraum um 73,8 Prozent, die gesamten Gesundheitskosten um 59,4 Prozent.