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Aktuelles | 27.11.2024

Weniger Leiharbeiter in Pflege

Die Zahl der Leiharbeiter in den Pflegeberufen ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Die Bundesregierung informierte den Bundestag darüber in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion.

Im März 2024 arbeiteten bundesweit rund 39.000 Personen als Leiharbeiter in der Pflege, darunter etwa 30.500 Pflegefachkräfte und 8.400 Helfer. Das waren zehn Prozent weniger als im Vorjahr, so die Bundesregierung unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Insgesamt waren rund 1,72 Millionen Menschen in Pflegeberufen tätig, darunter 1,19 Millionen Pflegefachkräfte. 

Die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Pflegeberufen in Nordrhein-Westfalen lag im März 2024 bei rund 393.200, darunter circa 10.730 Leiharbeiter. Ähnlich wie bundesweit waren auch in NRW überwiegend Fachkräfte als Leiharbeiter tätig: rund 8.540 Personen.

Leiharbeit als „ergänzendes Instrument“

Die Arbeitnehmerüberlassung in der Pflege könne einen Beitrag dazu leisten, kurzfristig und flexibel auf Belastungsspitzen zu reagieren, so die Bundesregierung. Nach Einschätzung der Konzertierten Aktion Pflege bedeute der Einsatz von Leiharbeitern auch eine Belastung für die Stammbelegschaften. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn sie verstärkt Wochenend- und Nachtdienste übernehmen müssten. Deshalb könne die Arbeitnehmerüberlassung nur ein ergänzendes Instrument sein, heißt es abschließend in der Antwort.

In ihrer Antwort zitiert die Bundesregierung zudem eine Umfrage aus dem Jahr 2023. In der repräsentativen Befragung gaben nur 18 Prozent der Leiharbeiter an, bereit zu sein, bei einem Verbot von Leiharbeit in die Stammbelegschaft des Einsatzbetriebs zu wechseln. 55 Prozent würden in eine andere Branche wechseln und elf Prozent die Erwerbstätigkeit aufgeben. 

Zu den Unterschieden beim Verdienst liefert die Antwort der Bundesregierung ebenfalls konkrete Zahlen. Im Dezember 2023 lag das Medianentgelt von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Pflegefachkräften, die als Leiharbeiter tätig waren, bei 4.144 Euro brutto monatlich, während solche in Stammbelegschaften 4.068 Euro erhielten. Helfer verdienten als Leiharbeiter 2.533 Euro brutto monatlich und als Teil einer Stammbelegschaft 2.993 Euro.