Aktuelles | 15.01.2025
Statistik: Weniger Köpfe in der ambulanten Pflege
In Nordrhein-Westfalen hat die Zahl der Beschäftigten in der Pflege im Jahr 2023 erstmals abgenommen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Pflegebedürftigen an. Das berichtet das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).

Ende 2023 waren laut IT.NRW 281.239 Personen in Pflegeeinrichtungen im bevölkerungsreichsten Bundesland beschäftigt. Im Vergleich zur vorigen Erhebung Ende 2021 waren dies 0,6 Prozent (1.583 Personen) weniger.
In der ambulanten Pflege fiel der Rückgang der Beschäftigtenzahlen dabei stärker aus als im stationären Bereich. Bei den laut statistischem Landesamt 3.205 ambulanten Pflegediensten waren mit 96.084 Personen beschäftigt, was 1,2 Prozent bzw. 1.153 Personen weniger als 2021 entspricht. Die Zahl der Beschäftigten in den 3.252 Pflegeheimen ging dagegen nur um 0,2 Prozent auf 185.155 zurück.
Irreführende Ergebnisse
„Diese Ergebnisse spiegeln nicht die aktuelle Lage am wachsenden ambulanten Markt wider“, zeigt sich LfK-Geschäftsführer Christoph Treiß erstaunt. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass die Statistik auf Personen abziele und nicht auf die so genannten „Vollzeitäquivalente“, die angeben, wie viele Arbeitsstunden tatsächlich vom eingesetzten Personal abgedeckt werden.
So habe der Anteil der geringfügig Beschäftigten in der häuslichen Pflege abgenommen, während der Anteil der Voll- und Teilzeitbeschäftigten gestiegen sei. „Im Endeffekt könnten so weniger Köpfe mehr Arbeitszeit abdecken“, erklärt Treiß.
Die Vollzeitbeschäftigung in der häuslichen Pflege stieg um 463 auf 28.451 Personen sowie anteilig von 28,8 auf 29,6 Prozent der Beschäftigten. Teilzeitstellen machen derweil nach wie vor den Großteil der Beschäftigungsverhältnisse aus: Ihr Anteil stieg von 47,9 auf 48,5 Prozent der Beschäftigten in den Pflegediensten.
Schwierige Bedingungen für Ausbildung in Pflegediensten
Dagegen nahm der Anteil der Auszubildenden in der ambulanten Pflege weiter ab: Ende 2023 lag er bei 4,8 Prozent aller Beschäftigten (2021: 5,9 Prozent). „Hier stellen wir seit dem Start der generalistischen Pflegeausbildung zum einen eine hohe Abbrecherquote von rund 30 Prozent fest“, berichtet Treiß. „Zum anderen ist der Organisationsaufwand für die Pflegedienste durch die neue Ausbildungsform gestiegen und die Rahmenbedingungen machen die Ausbildung eigenen Nachwuchses für viele Betriebe schwierig.“